Stellungnahme zur Flucht von vier Zebras aus dem „Dresdner Weihnachtscircus“

Nach der Flucht von vier Zebras aus dem „Dresdner Weihnachtscircus“ und dem stressbedingten Tod eines der Tiere veröffentlichen wir folgende Stellungnahme zu dem Vorfall.

Der Vorfall mit den Zebras und dem anschließenden tragischen Tod eines Tieres zeigt wieder einmal, dass Wildtiere in einem Zirkus nichts verloren haben. Eine artgerechte Unterbringung ist aufgrund ihrer komplexen natürlichen Bedürfnisse, den geringen räumlichen Möglichkeiten eines Zirkusses und dem fortwährenden Stress durch ständige Trainings, akkordmäßige Auftritte in der Manage sowie den vielen Reisen auf engstem Raum und über weite Strecken nicht möglich.

Beachtlich fanden wir die Aussage des Herrn Dirk Porn, seines Zeichens Angestellter des Zirkusses, wonach die Tiere ihrem „natürlichen Trieb gefolgt“ wären. Offenbar gestehen nunmehr selbst Zirkusmitarbeiter ein, dass die eigene Tierhaltung den natürlichen Bedürfnissen der Tiere zuwider läuft.
Dass Herr Müller-Milano den Todesfall eines unter seinem Schutz stehenden Tieres mit einem lapidaren „Da haben sie sich mal Dresden angeschaut“ quittiert, zeigt zum wiederholten Male, dass das Wohl der Tiere für ihn keinerlei Bedeutung hat und sich seinem Profitstreben unterzuordnen hat. Ein absolutes Armutszeugnis für den selbsternannten Tierschützer.

Nunmehr wird die Schuld für den Ausbruch auf ein lautes Geräusch zurück geführt. Keine Rede ist davon, dass Herr Müller-Milano seinen Sicherungspflichten nicht nachgekommen ist und dass die laute Musik, die Schreie von Kindern und das Jubeln der Zirkusgäste für eine Geräuschkulisse sorgt, welche die Tiere ebenso verschreckt und stresst.

Wir fragen uns offen, wie lange Wildtiere in deutschen Zirkussen noch leiden müssen, wie viele Ausbrüche mit verletzten oder gar gestorbenen Menschen und Tieren noch geschehen müssen, bis unsere Politik-Vertreter sich ihrer Verantwortung aus dem Tierschutzgesetz sowie dem Staatsziel Tierschutz bewusst werden und das Halten von Wildtieren in Zirkussen verbieten lassen – wie es auch bereits in unzähligen anderen Ländern verboten ist. Wir fordern daher weiterhin ein bundesweites Wildtierverbot in Zirkussen und bis zu dessen Umsetzung ein kommunales Wildtierverbot für in Dresden gastierende Zirkusse.

Auch fordern wir die Sponsoren des Weihnachtszirkusses auf, von einer weiteren Unterstützung abzusehen, weil sich hinter den vielen bunten Lichtern und der lauten Musik alltäglich geschehendes Tierleid verbirgt. Wir halten weder die Einstellung von Herrn Müller-Milano noch die Rechtfertigung von Tierleid zu Unterhaltungszwecken für in irgendeiner Weise unterstützenswert.

Von Tierrechte Dresden wurde zu einer Kundgebung vor dem Dresdner Weihnachtscircus aufgerufen. Diese findet am 27.12.2018 von 14-15 Uhr statt. Bitte unterstützt diese Veranstaltung zahlreich, damit sich solche Vorfälle in Zukunft nicht wiederholen und der Druck auf die Betreiber erhöht wird, auf Tiere in der Manege zu verzichten.

Veröffentlicht in Stellungnahme, Zirkus.

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